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Mädchen und Sanitäranlagen - vom Mifuko Trust

Viele Familien leben in Armut und können es sich nicht leisten, Hygieneartikel für ihre Töchter zu kaufen. Da sie keinen Zugang zu diesen Produkten haben, sind viele Mädchen gezwungen, die Schule zu schwänzen.
Sind Sie jemals wegen der Periode nicht zur Schule oder zur Arbeit gegangen? Vielleicht wegen Krämpfen und Schmerzen, weniger wahrscheinlich aber auch, weil Sie sich keine Binden leisten konnten oder zu schüchtern waren, Ihren Eltern zu sagen, dass Sie eine brauchen. Viele afrikanische Mädchen sind täglich mit diesem Problem konfrontiert.

In Kenia zum Beispiel wird das Reden über die Menstruation von Mädchen oft als Tabu angesehen. Dies führt zu einem Mangel an Sexual- und Gesundheitserziehung und zwingt die Mädchen außerdem zu einer enormen Verlegenheit, wenn sie ihre Periode bekommen.

Viele Familien leben in Armut und können es sich nicht leisten, Hygieneprodukte für ihre Töchter zu kaufen. Da sie keinen Zugang zu diesen Produkten haben, sind viele Mädchen gezwungen, die Schule bis zu einer Woche pro Monat zu versäumen, was in Zukunft zu einem Schulabbruch führen könnte.  

Der Mangel an angemessenen sanitären Einrichtungen ist nicht die einzige Herausforderung, vor der afrikanische Mädchen stehen. Ein weiteres Problem sind fehlende sanitäre Einrichtungen in den Schulen, wie z.B. getrennte, verschlossene Toiletten, in denen sich die Mädchen in Ruhe umziehen könnten.

Viele Organisationen versuchen, dieses Problem zu lösen, weil es tiefer verwurzelt ist, was dazu führt, dass weniger Mädchen die Schule abschließen und somit weniger Mädchen nach dem Schulabschluss eine Arbeitsstelle bekommen. Und dies wiederum beeinträchtigt die Gleichstellung der Geschlechter.  

Zum Glück gibt es Unternehmen wie den finnischen Menstruationstassen-Hersteller Lunette. Im Jahr 2015 hat Lunette das Projekt "The Cup" ins Leben gerufen, das Mädchen in Kenia zu einer angemessenen Sexual- und Gesundheitserziehung verhilft und ihnen zusätzlich eine Menstruationstasse zur Verfügung stellt. Menstruationsbecher sind wiederverwendbar und könnten bei richtiger Pflege bis zu 10 Jahre lang verwendet werden. Das bedeutet, dass die Mädchen die Schule normal besuchen und nach ihrem Abschluss weiter arbeiten und vielleicht Karriere machen könnten. Das allein hat schon einen enormen Einfluss auf die Gleichstellung der Geschlechter und die Selbstbestimmung der Mädchen.

Die kenianische Regierung entwickelt zusammen mit UNICEF nationale Richtlinien für die Menstruationshygiene in Schulen. Dazu gehören angemessene Einrichtungen und Handwaschplätze.

Das Thema der Menstruation von Mädchen befindet sich noch in einem Entwicklungsstadium, aber wie wir sehen konnten, werden kolossale Fortschritte in Richtung einer besseren Zukunft für Mädchen gemacht. Hoffen wir, dass das Thema Regelblutung in unserer Gesellschaft kein Tabuthema mehr ist und das Bildungsniveau der Mädchen erhöht. Diese kleinen Veränderungen machen einen großen Unterschied in der Stellung des Mädchens in dieser sich langsam aber sicher verändernden Welt.

 

Quellen:

UNICEF, Lunette, Africaeducationaltrust.org, Plan International, Menstrualhygieneday.org