Daniela Tapprest | Mifuko
Die Tradition des Korbflechtens in der Region Makueni in Kenia begann in den frühen 1930er Jahren. Die Frauen webten Körbe für verschiedene Zwecke, wie z.B. zum Einkaufen, zum Tragen von Waren auf den Märkten, zum Aufbewahren von Lebensmitteln, Gewürzen und Wasser und als Geschenke bei Hochzeiten. Die Körbe wurden jedoch hauptsächlich während der Erntesaison zum Transport von Obst und Gemüse verwendet.
Die Technik, die ein Korbmacher wählte, hing vom Zweck des Korbes ab. Diejenigen, die zur Wasserspeicherung verwendet wurden, enthielten Lehm, um das Ablaufen des Wassers zu verhindern: Sie wurden zuerst gewebt, dann innen mit Lehm beschichtet und schließlich zum Trocknen gelassen. Die Weber benutzten verschiedene Materialien, wie getrocknete Palm- und Bananenblätter, afrikanischen Bambus, Wolle und Sisalfasern. Größere Körbe wurden für die Ernte und die Lagerung von Lebensmitteln und Wasser verwendet, während die kleineren Körbe zum Transport von Waren und als Geschenke verwendet wurden. Außerdem wurden verschiedene farbenfrohe Muster hinzugefügt, sowohl um die Geschicklichkeit des Webers zu zeigen, als auch um den Korb schön zu dekorieren.
Die Tradition existiert noch immer in Makueni, wo die meisten Weberinnen die Fertigkeit von ihren Müttern und Großmüttern gelernt haben. Sie benutzen die Körbe nicht nur zum Einkaufen und Ernten, sondern verkaufen sie nun auch auf Märkten. Die Technik des Webens hat sich in Bezug auf Größe, Form und Materialien verändert. Die meisten Frauen finden die Muster und das Design von Mifuko ganz anders als sie es gewohnt sind; manchmal fragen sie sich, wie einfach der skandinavische Stil ist, und sie sind überrascht, dass jemand einen schwarz gefärbten Korb in seiner Wohnung haben möchte. Außerdem haben die traditionellen Körbe keine Ledergriffe wie die Mifuko-Körbe, sondern stattdessen Sisalriemen als Griffe.
Das kenianische Kunsthandwerk reist nun um die ganze Welt, da Mifuko-Körbe in über 30 Ländern verkauft werden. Es ist wichtig, einen Markt für die Körbe zu haben. Ohne Kunden und Einnahmen aus den Körben verblasst die Webkunst und wird der nächsten Generation nicht mehr beigebracht.