Von Jacinta Peter und Anita Lintula
Bei Mifuko Trust setzen wir uns für die Stärkung von Frauen und den Aufbau nachhaltiger Lebensgrundlagen im ländlichen Kenia ein. Unsere neueste Initiative, Sowing Equality – Geschlechtertransformative Strategien für klimaresistente Landwirtschaft, nutzt digitale Werkzeuge, um Geschlechtergerechtigkeit und regenerative Landwirtschaft zu fördern.
Warum digitale Werkzeuge für Frauen auf dem Land wichtig sind
Bevor echter Wandel geschehen kann, braucht es Daten. In Sowing Equality starteten wir mit einer Basisstudie und einer Geschlechter- und Sozialanalyse, in der landwirtschaftliche Praktiken, Einkommensquellen und das Wohlbefinden der Haushalte erfasst wurden.
Zur Datenerhebung – auch in abgelegenen Regionen – verwenden wir KoBoToolbox, eine kostenlose Open-Source-Plattform, die sowohl online als auch offline funktioniert. Unser Team und lokale Erheberinnen können damit Formulare erstellen, Daten per Mobilgerät erfassen und diese bei Internetzugang hochladen. Auch in unserem WASH and Grow!-Projekt nutzen wir KoBoToolbox, um das Wachstum der von Agroforstbotschafterinnen gepflanzten Bäume zu dokumentieren.
Stimmen aus der Praxis: Eunices Geschichte

Frauen in ländlichen Gebieten haben oft weniger Zugang zu digitalen Werkzeugen. Laut IFAD besitzen sie seltener ein Mobiltelefon und nutzen seltener das Internet als Männer. KoBoToolbox kann helfen, diese Lücke zu schließen.
Eunice Musyoka (25), eine lokale Datenerheberin, berichtet:
"Die App ist leicht zu erlernen. Sie funktioniert auch offline, was in abgelegenen Gegenden sehr hilfreich ist. Das Hochladen der Daten ist einfach und kostengünstig. Im Vergleich zu Papierfragebögen ist der Prozess deutlich reibungsloser."
— Eunice Musyoka, lokale Datenerheberin
Ihre Erfahrung zeigt, wie selbst einfache digitale Tools jungen Frauen helfen können, Kompetenzen und Selbstvertrauen zu entwickeln.
Digitale Teilhabe als Motor für Geschlechtergerechtigkeit
Digitaler Zugang kann Leben verändern. Mit den richtigen Werkzeugen können Landwirtinnen Marktpreise überprüfen, Wetterinformationen erhalten, Beratung nutzen und über mobiles Banking ihre Finanzen verwalten. Für Frauen bedeutet das neue Wege zu Führungsrollen, Einkommen und Mitbestimmung.
Doch es bestehen weiterhin Barrieren: eingeschränkter Zugang zu Geräten, schlechte Netzabdeckung und fehlende Schulungen. Um die digitale Geschlechterlücke wirklich zu schließen, brauchen wir:
-
Erschwingliche Geräte und Internetzugang
-
Schulungen in lokalen Sprachen mit lebensnahen Beispielen
-
Technologien, die sich in den Alltag von Frauen einfügen
Mit den richtigen Werkzeugen und Unterstützung erwerben Frauen wie Eunice nicht nur neue Kompetenzen – sie werden zu Katalysatorinnen für geschlechtertransformative Veränderungen in ihren Gemeinschaften.